Die Auslöser einer Allergie verstecken sich häufig in den eigenen vier Wänden. Wir erklären was eine Hausstauballergie ausmacht und was helfen kann.

Viele Allergiker kennen die folgenden Beschwerden mit Sicherheit zumindest teilweise aus persönlicher Erfahrung: Ständig verstopfte Nase, häufiges Niesen, juckende Augen, häufige Bindehautentzündungen, Husten und Halsschmerzen. Während diese Symptome durch alle möglichen Allergien ausgelöst werden können, etwa beim Kontakt mit Haustieren oder bestimmten Pollenarten, steckt in vielen Fällen schlicht und einfach der Staub in unserer Umgebung dahinter. Wobei es tatsächlich nicht der Staub selbst ist, der die allergische Reaktion auslöst, sondern die Ausscheidungen der Hausstaubmilbe. (Zum Wikipedia Artikel über die Milbe geht es hier entlang.)

Diese Spinnentiere sind meist kleiner als 0,5 mm und daher auch nicht mit bloßem Auge erkennbar. Trotzdem gibt es sie wohl in jedem Haushalt und das auch noch in relativ großer Zahl. Die Tierchen lieben es warm und feucht, was die heimische Matratze zur optimalen Umgebung macht. Hier stimmen nicht nur die äußeren Einflüsse, es ist auch noch für reichlich Nahrung gesorgt. Denn in erster Linie ernähren sich die Milben von Hautschuppen, die jeder Mensch täglich verliert und die auch einen erheblichen Anteil am anfallenden Hausstaub ausmachen. Wo es genug Nahrung und viele Hausstaubmilben gibt, gibt es naturgemäß leider auch reichlich Ausscheidungen derselben und genau darauf reagieren viele eben allergisch.

Eine Hausstaubmilbenallergie kann beim Arzt zwar leicht anhand spezieller Allergietests diagnostiziert werden, eine Behandlung ist dann aber leider deutlich komplizierter. Wenn die Symptome nicht besonders stark ausgeprägt sind, wird daher in den meisten Fällen zuerst versucht, das Aufkommen der Auslöser in den Wohnräumen zu reduzieren. Dabei gilt es in erster Linie das Bett und das Schlafzimmer von den Hausstaubmilben zu befreien und zusätzlich auch das Staubaufkommen in den übrigen Räumen zu verringern.

Generell sollte regelmäßig gelüftet und die Luftfeuchtigkeit dabei möglichst gering gehalten werden. Die Matratze sowie Bettdecken und -kissen sollten mit speziellen, milbenundurchlässigen Bezügen versehen werden. Diese verhindern das Austreten der Ausscheidungen aus dem Inneren und erschweren es den Milben außerdem, an die während des Schlafs abgesonderten Leckerbissen in Form von Schweiß und Hautschuppen zu gelangen. Die Bezüge sollten trotzdem regelmäßig abgenommen und dann bei mindestens 60° Celsius gewaschen werden. Das tötet nicht nur die eventuell vorhandenen Milben, sondern macht auch die Allergene unschädlich. Die Bettwäsche sollte außerdem wöchentlich gewechselt werden. Nach dem Aufstehen sollte die Bettdecke zudem einige Zeit aufgeschlagen bleiben, so dass die Matratze gründlich auskühlen und eventuelle Feuchtigkeit abtrocknen kann.

Abseits des Betts hilft es außerdem, wenn möglichst viele potentielle Staubfänger entfernt werden. Polstermöbel, Teppiche, Stofftiere, Gardinen und offene Bücherregale bringen zwar eine gewisse Gemütlichkeit in die heimischen vier Wände, aber das Staub- und damit auch das Milbenaufkommen wird dadurch stark erhöht. Glatte Böden sollten am besten feucht gewischt werden und auch sonst sollte Staub möglichst immer mit einem feuchten Tuch entfernt werden. Ein Staubsauger ist außerdem deutlich besser, als ein Besen, da hier einfach weniger Staub aufgewirbelt wird und in die Raumluft gelangt. Ein hochwertiger Staubsauger möglichst mit HEPA-Filter sollte es dann aber natürlich schon sein. Ergänzend kann ein Handstaubsauger sinnvoll sein, aber auch hier sollte eine gewisse Qualität gegeben sein, da billige Geräte den Staub unter Umständen zum Teil auch in der Raumluft verteilen können.

Bringen sämtliche Maßnahmen nicht die erwünschte Besserung, besteht immer noch die Möglichkeit, eine sogenannte Hypersensibilisierung beim Arzt durchführen zu lassen. Dabei wird das Immunsystem gezielt den allergieauslösenden Stoffen ausgesetzt und so ein Gewöhnungseffekt ausgelöst. In der Folge sollten die allergischen Reaktionen im Alltag dann deutlich geringer ausfallen. Da eine solche Therapie aber nicht frei von Risiken ist, kommt sie nur bei gravierenden und langwierigen Fällen in Frage. Der Hausarzt, im Idealfall ein Allergologe, ist hier der richtige Ansprechpartner.